Firmung
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Du möchtest gefirmt werden?
Firmung: das heißt Stärkung, Bekräftigung. Vor vielen Jahren bist du getauft worden. Deine Eltern haben dich zur Taufe gebracht. Du hast verschiedene Erfahrungen im Glauben gemacht, durch deine Eltern, durch Religionsunterricht, Erstkommunionvorbereitung, Teilnahme an Gottesdiensten… Manches ist dir vielleicht fremd geblieben. Was bedeutet dir der Glaube? Was bedeutet eigentlich, heute als Christ zu leben? Wenn du etwas mehr über deinen Glauben erfahren möchtest, wenn du in der Gemeinschaft mit anderen Jugendlichen etwas erleben möchtest, wenn du durch das Sakrament der Firmung eine Bestärkung und Bekräftigung deines Glaubens erfahren möchtest, bist du herzlich eingeladen, an der Firmvorbereitung teilzunehmen. In unserer Pfarrgemeinde werden die Jugendlichen zur Firmung eingeladen, die überwiegend im 10. Schuljahr sind.
Die Firmvorbereitung besteht aus sechs Terminen und mindestens einem Wahlprojekt. Diese sind Pflicht. Hier hast du Gelegenheit, über manche wesentliche Fragen deines Lebens nachzudenken, mit Gleichaltrigen und Älteren ins Gespräch zu kommen. Du hast die Chance, Dich selbst, andere und Gott auf neue Weise zu erleben.
Das Sakrament der Firmung findet – wie die Hochzeit – nur einmal im Leben statt. Die ehrenamtlichen Katechet*innen opfern ihre Freizeit für und geben viel Herzblut in die Vorbereitung. Andere Firmlinge blocken die Termine bei sich und lassen andere Veranstaltungen ausfallen. So bitten wir Dich, fair mit den anderen umzugehen. Ruf uns an, wenn es Probleme gibt. Danke!
Termin der Firmung:
Die Firmung findet am Sa, den 09. März 2024 um 18 Uhr in Südkirchen statt.
Termine
Ein Info-Treffen für die Jugendlichen findet am 29. August um 18 Uhr in Capelle im Pfarrheim statt.
Anschließend um 20 Uhr erwarten wir dort interessierte Eltern zu einem Info-Abend.
Alle Termine finde Sie auf dem Info-Blatt
Wieso Weshalb Warum
allg. FAQ
Firmpate: Ich stehe an Deiner Seite
Die Firmung ist der Initiationsritus in der katholischen Kirche: der Firmling wird mündig und bekennt sich öffentlich zu seinem Glauben. Bei diesem wichtigen Schritt steht ihm sein Firmpate, seine Firmpatin zur Seite, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn während der Firmung steht der Pate, die Patin, hinter dem Firmbewerber und legt ihm seine Hand auf dessen Schulter. Damit drückt er oder sie aus: ich stehe hinter dir, wir gehen den Weg des Glaubens zusammen.
Wie der Taufpate hat auch der Firmpate die Aufgabe, den Firmling durch sein christliches Leben zu begleiten und zu unterstützen. Firmpate kann werden, katholisch ist, wer getauft und gefirmt ist und die Eucharistie empfangen hat. Das Kirchenrecht der katholischen Kirche, der Codex des kanonischen Rechtes (CIC) empfiehlt ausdrücklich, dass der Taufpate auch der Firmpate sein soll (Can. 893 §2). Dies ist eine Empfehlung, aber kein Muss.
Text: jf/göc
Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben
Zur Vertiefung: Geist – Lebenskraft und Lebensenergie
Was fällt Ihnen bei dem Wort „Geist“ ein? Wenn Sie diese Frage in Ihrem Bekanntenkreis stellen würden, würden Sie sehr unterschiedliche Antworten bekommen. Ich vermute, dass zunächst Antworten gegeben werden wie: Geisterstunde, Geisterbahn, Gespenst. . . Viele Menschen verbinden mit „Geist“ das Unerklärliche, Unheimliche, Gespenstische. Auch in der Kirche gibt es solche Versuche, wenn für alles, was man nicht erklären kann, der Heilige Geist als Lückenbüßer herhalten muss. Übrigens fallen schon die Jünger in dieses Missverständnis; denn als Jesus ihnen in ungewöhnlicher und unerwarteter Weise begegnet, „meinen sie, es sei ein Gespenst!“ (Matth 14, 26)
Andere Leute denken an „Verstand“, „Intellekt“; das ist nicht völlig falsch; denn wenn wir von „geistigen Tätigkeiten“ sprechen, meinen wir solche, die der Mensch nicht mit seinen Händen, sondern mit seinem Verstand ausübt. Und hier merken Sie: Wir unterscheiden zwischen „geistig“ und „geistlich“; das Geistige ist das, was der Verstand macht; und das Geistliche?
Schon den menschlichen Geist kann man nicht sehen, nicht hören, nicht messen; er ist buchstäblich nicht zu fassen. Aber seine Wirkungen sind ungeheuerlich. Dichtung, Musik, Kunst – das alles sind Ergebnisse des Geistes, aber man kann eine Note nicht wiegen, einen Buchstaben nicht nach seinem Geruch beurteilen. Die Wirkung aber ist gewaltig.
Geistige Produkte überwinden Raum und Zeit. Denn auch die Literatur der alten Griechen, die Musik des frühen Mittelalters, die Kunst des Barock usw. ist heute genauso aktuell wie eh und je. Und alles Geistige ist auch nicht an Räume, Länder, Kontinente gebunden.
Das gilt nicht nur für den Geist des Menschen, der ja immer auch noch in Zusammenhang mit dem Körper des Menschen steht und deswegen nicht „frei“ ist, sondern erst recht vom Geist Gottes, der fern aller Körperlichkeit, aller Materie besteht. Gottes Geist ist unsichtbar und unhörbar, aber er ist ungeheuer in seiner Wirkung, besonders in den Menschen, die dafür empfänglich sind; in seiner Kirche, die ein besonderer Ort – wenn auch nicht der einzige – seiner unsichtbaren, aber wirkmächtigen Gegenwart ist. Gottes Geist „weht“ und wirkt, wo er will.
Als Jesus nach Tod und Auferstehung den Menschen nicht mehr in seiner Körperlichkeit erfahrbar war – sie konnten ihn nicht mehr hören, nicht mehr sehen, nicht mehr berühren, sich nicht mehr von ihm berühren lassen -, hatten sie nicht das Bewusstsein, wie Waisenkinder zurückgelassen zu sein, sondern sie erfuhren Jesus nun in seinem Geist: nicht mehr sichtbar und hörbar, aber zutiefst erfahrbar und sehr wirksam. Das hatte er ihnen ja auch angekündigt: Ich werde euch nicht als Waisen zurückgelassen, sondern den Geist senden! Und die Aufgabe des Geistes? Er wird euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe! Manchmal spüren wir, das der Geist eines Menschen auch weiterhin erfahrbar und wirksam ist: In der Kirche ist – trotz allem! – der Geist des großen Papstes Johannes XXIII. lebendig und wird auch nicht ausgelöscht werden können – trotz allem!
Auch Jesu Geist kann nicht ausgelöscht werden; denn anders als der Körper ist der Geist unzerstörbar. Er muss allerdings immer wieder von Menschen aufgenommen werden, die „in seinem Geist“ leben. Das Wort „Geist“ ist deswegen im Hebräischen mit dem Wort für „Atem“ identisch: Der Geist ist, dem Atem vergleichbar, die Lebenskraft und Lebensgarantie schlechthin! Und es ist dasselbe Wort für „Wind“; das ist ein verständliches Bild, denn auch den Wind, den Sturm kann man nur in seinen Wirkungen erkennen. Jenseits aller platten Diesseitigkeit geht es Pfingsten um diesen Atem/Wind/Geist; ob deshalb viele Menschen mit Pfingsten so wenig anfangen können?
Medientipp:
Ulrich Zurkuhlen
Glaube im Wandel; 60 Schlüsselbegriffe erklärt
Kevelaer, Butzon und Bercker; Münster, Dialogverlag 1999
ISBN 3-933144-20-5
Text: Ulrich Zurkuhlen, Kirche+Leben
Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben
Zur Vertiefung: Firmung - Vollendung der Taufe
Taufe und Firmung waren jahrhundertelang in der Kirche ein einziger liturgischer Vorgang, oft auch verbunden mit dem Empfang der Eucharistie, als Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft der Kirche. Zwar wird im 8. Kapitel der Apostelgeschichte erzählt, dass die Menschen in Samaria getauft waren, aber dass der Heilige Geist „noch nicht über sie gekommen war“ (Apg 8, 16), und deshalb empfingen die Samariter durch Handauflegung der Apostel den Heiligen Geist.
Ob man hier von zwei getrennten Sakramenten der Taufe einerseits und der Firmung andererseits sprechen kann, ist sehr unsicher. Sicher aber ist, dass bis in das fünfte Jahrhundert hinein alle drei Sakramente als Aufnahmeritus in die Kirche gemeinsam gespendet wurden. Wo ein Bischof anwesend war, wurde das bis ins 12. Jahrhundert praktiziert; denn für die Firmung war allein der Bischof der authentische Spender.
In der Ostkirche hat sich dieser gemeinsame sakramentale Ritus bis heute erhalten: Schon die ganz kleinen Kinder werden zunächst getauft, dann sofort anschließend gefirmt, und dann empfangen sie die erste heilige Kommunion. Im Westen dagegen hat sich durch den späteren Eucharistie-Termin auch der Firm-Termin verschoben, so dass die drei Sakramente jetzt getrennt gespendet werden: die Taufe ganz früh, die Eucharistie erstmals im Kindesalter, und die Firmung etwas später.
Aber es hat auch immer wieder Überlegungen gegeben, ob es denn auch anders möglich wäre, immer unter der Voraussetzung, dass die Firmung theologisch bleibt, was sie ist: „Vollendung der Taufe“. Deshalb sind manche Gemeinden versuchsweise dazu übergegangen, beim Firmsakrament das öffentliche, verantwortete Bekenntnis zum christlichen Glauben besonders zu betonen.
Bei der Taufe haben die Eltern des Kindes den Wunsch gehabt, das Kind möge Glied der Glaubensgemeinschaft „Kirche“ werden, jetzt erklärt der junge Christ selbst, dass er voll und ganz diesem Wunsch der Eltern zustimmt.
Weil ein solches Bekenntnis gerade in unserer Zeit nicht nur Mut, sondern auch ein gewisses Maß an Lebens- und Glaubenserfahrung erfordert, setzt man den Firm-Termin gern in die Nähe des Erwachsen-Werdens, also dann, wenn auch Verantwortung als mündiger Staatsbürger (Wehrdienst, Wahlrecht usw.) auf den jungen Christen zukommt. Da wird es dann Zeit, auch als Christ seinen Mann, seine Frau zu stehen.
Natürlich ist der Heilige Geist schon seit der Taufe oder auch schon vorher wirksam, und wenn der Firmbewerber sich zur Firmvorbereitung anmeldet, ist gewiss auch dann Gottes guter Geist am Werk, aber bei der Firmung geschieht im „geistlichen“ Dialog zwischen dem bekennenden jungen Christen und dem im Namen der Kirche zustimmenden Bischof die Gegenwart des Gottesgeistes, bekräftigt durch das sakramentale Zeichen der Chrisam-Salbung.
So könnte es sein, dass in dieser Form der Firmung eine neue Akzentuierung verwirklicht wird, indem besonders herausgehoben ist, dass man heute nicht nur durch Geburt und familiäre Bindung, sondern auch durch personale Zustimmung und bewusste öffentliche Entscheidung Christ ist.
Anderswo sind andere Wege versucht worden, z.B. in französischen Bistümern, wo die Firmung in Angleichung an die ursprüngliche sakramentale Reihenfolge an den Beginn der Schulzeit gelegt wird, bevor der Gefirmte dann einige Jahre später zum vollgültigen Mitglied der Eucharistie feiernden Gemeinde wird.
Medientipp:
Ulrich Zurkuhlen
Glaube im Wandel; 60 Schlüsselbegriffe erklärt
Kevelaer, Butzon und Bercker; Münster, Dialogverlag 1999
ISBN 3-933144-20-5
Text: Ulrich Zurkuhlen, Kirche+Leben
Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben